Versteigerung für den „Salon de Bär“ in der Städtischen Galerie Delmenhorst
Am Samstag, dem 19. November 2016, fand im Haus Coburg wieder eine Auktion des Freundeskreis Haus Coburg e.V. statt. Wie bereits im Frühjahr 2014 für das Projekt „Sonja Alhäuser. XXL“ in der Markthalle Delmenhorst bestand das Ziel der ungewöhnlichen Aktion darin, ein aktuell anstehendes Projekt zu fördern: den „Salon de Bär“, der zur Zeit in der Remise der Städtischen Galerie Delmenhorst“ besucht werden kann, und damit auch ein Buchprojekt der Bremer Illustratorin Anke Bär.
Zu Beginn hatten sich knapp 40 Fans der Galerie, Neugierige und ganz konkret an der Arbeit von Anke Bär Interessierte eingefunden, die von der Galerieleitern Dr. Annett Reckert in den Zusammenhang eingeführt wurden. Anke Bär war selbstverständlich auch anwesend. Von Beginn an entwickelte sich eine gespannte und überaus lebendige Stimmung. Über 50 Objekte standen in zwei Sessions zu Gebote. Niedrige Mindestgebote (z. T. unter 10 €) sorgten dafür, dass jeder im Saal Spaß am Bieten haben konnte. Auch nahezu sämtliche der hinreißenden Illustrationen und Vorstudien aus der Hand von Anke Bär (Mindestgebote ab 120 €) fanden mit einer Ausnahme ihre Liebhaber. Ebenso wurden kulinarisch umrahmte, exklusive Treffen mit der Künstlerin, ausgerichtet von Mitgliedern des Freundeskreises, versteigert, letztlich diverse Aktionen, die einen lebendigen Kontakt zur Kunst und einen Einblick in ihren Entstehungsprozess befördern sollen. In der kurzen Pause konnten sich alle Anwesenden mit Tee und Kaffee sowie dem von Mitgliedern des Freundeskreis Haus Coburg gespendeten Kuchen stärken.
Nachdem gegen 16.30 Uhr die Objektliste abgearbeitet war, sammelten die erfolgreichen Bieter ihre neu erworbenen „Schätze“ ein. Die Initiatoren der Auktion zogen Bilanz und konnten angesichts der erzielten Einnahmen äußerst zufrieden sein. Die Künstlerin Anke Bär ist ihrem Ziel, eine Graphic Novel über das bewegte Leben der französischen Malerin und Illustratorin Hermine David (1886-1970) zu erstellen, ein gutes Stück näher gekommen.
29.02.16 „PICASSO – Fenster zur Welt“ Bucerius-Kunst-Forum in Hamburg
Leihgaben aus den berühmten Museen der Welt zeigen Picassos Fensterbilder, die er in allen Phasen seiner künstlerischen Laufbahn malte. Für den bedeutenden Spanier war das Fenster immer mehr als ein Motiv. Es symbolisiert das Sehen, den Übergang von innen nach außen, von Individuum und Welt, von Diesseits und Jenseits. Über 40 Werke, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafik, zeigen Einblicke in Picassos Befragung der menschlichen Existenz.
Ergänzt werden die Werke um rund 50 Fotografien, die berühmte Fotografen von Picasso anfertigten. Auf den meisten wird sichtbar, dass der Maler sich gut selbst inszenieren konnte.
13.02.16 Perfomance, Zeichnung, Objekt - Freundeskreis fährt in die Kunsthalle Osnabrück
Die Ausstellung „You Are Splendid“ - übersetzt: Du bist großartig widmet sich u. a. der Vogelwelt in der lateinamerikanischen Heimat der Künstlerin Maria José Arjona. Die kolumbianische Künstlerin gestaltet ein Ausstellungs-, Performance- und Workshop-Projekt, das sich täglich verändert. Im New Yorker Central Park zeigte ihr ein Vogelbeobachter jene Zugvögel, die zwischen Latein- und Nordamerika hin- und herziehen. Der Künstlerin wurden die Parallelen zu Migrationsströmen und ihrem eigenen „Wanderleben“ deutlich. So hat sie ein Netz geknüpft, das an ein Nest erinnert. Hier finden Vögel Platz. Aber es ist überdeutlich, hier könnten auch Migranten Platz finden. Der Veränderungscharakter der Ausstellung lässt auch erkennen, wie Gesellschaft sich verändert.
Besonders interessant ist der Ausstellungsort: Die Kunsthalle befindet sich in der früheren Klosterkirche des ehemaligen Klosters Zum Heiligen Kreuz des Dominikanerordens. Die Leiterin des Hauses, Frau Dr. Julia Draganović ging auf das neue Konzept der Kunsthalle an diesem historischen Ort ein.
07.02.16 Hochschule für Künste in Bremen öffnet ihre Ateliers
Zum Ende des Semesters präsentieren die Studierenden aus den Bereichen der Studiengänge Kunst, Design, Musik, Mode und Medien ihre aktuellen Arbeitsergebnisse, die im vergangenen Halbjahr entstanden sind. Alle Ateliers und Werkstätten sind geöffnet. Viele Studierende freuen sich darauf, ihre Arbeiten zu präsentieren und zu kommentieren.
Louis Toledo, Student in den Klassen Baumkötter/Barath, eröffnete uns bei einem Rundgang faszinierende Einblicke in das künstlerische und kreative Können der Studierenden. Er stellte auch die Arbeiten der Preisträger vor.
09.01.16 Nolde in Hamburg
Die Stadt Hamburg und insbesondere ihr Hafen waren oft Ziele von Emil Nolde (1867 – 1956). Der Maler lebte 1910 für mehrere Wochen in einer kleinen Pension in der Nähe des Hafens der Hansestadt und ließ sich zu vielen Werken inspirieren. Es gelang ihm, mit schnellen Pinselstrichen Segelschiffe und Dampfer zu malen. Er hielt die typische Atmosphäre von Wind, Wetter, Wasser und Licht meisterhaft auf seinen Leinwänden fest.
Zwei Dutzend Kunstfreundinnen und Kunstfreunde reisten bei herrlichem Sonnenschein in die sehr gut besuchte Galerie der Gegenwart in der Hamburger Kunsthalle und erlebten eine Führung mit dem Kunsthistoriker Jeffrey Turek, die so gut gefiel, dass er nicht nur Applaus, sondern auch viele dankbare Lobesworte von den Teilnehmern bekam.
Turek gelang es, mit fesselnden und kritischen Anmerkungen die künstlerische Entwicklung Noldes zu kommentieren. Außerdem zog er Parallelen zu anderen Kunstepochen und zu künstlerischen Zeitgenossen des Malers. Er zeichnete den ersten Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark als Freund der französischen Impressionisten nach. Zwar habe er viele Werke von Max Liebermann angekauft, die deutschen Expressionisten blieben ihm aber fremd. Von Nolde kaufte er drei Werke für die Kunsthalle, die zeigen, wie sehr sich der Künstler in seinem Stil den Wünschen Lichtwarks anpasste.
Dennoch fanden Noldes Arbeiten das Interesse von Galeristen, Sammlern, Kunstmäzenen und späteren Kunsthallen-Direktoren wie Gustav Pauli und Carl Georg Heise. Sie alle erwarben zahlreiche Werke. Pauli, der frühere Direktor der Bremer Kunsthalle, kaufte allein 60 Arbeiten. Deshalb verfügt die Hamburger Kunsthalle über eine sehr große Anzahl von Werken von Nolde: farbintensive Gemälde und Aquarelle, dynamische Tuschpinselzeichnungen, stimmungsvolle Radierungen und expressive Holzschnitte.
Über die Rolle Noldes in der Zeit des Nationalsozialismus verlieren die Kuratoren der Ausstellung kein Wort. So hatte sich Nolde, ein überzeugter Antisemit, schon 1934 zum „Dritten Reich“ bekannt. Einerseits wurden seine Werke als „entartet“ verfemt, andererseits bekannte er sich glühend zu „Führer“, Volk und Vaterland. Letzteres, auch die Denunziation seines Kollegen Max Pechstein als Juden, versuchte er dann nach Kriegsende zu vertuschen.
Unabhängig von seiner Biographie bezeichnete der Kunsthistoriker den Maler Emil Nolde als einen der bedeutendsten Maler des letzten Jahrhunderts. Die kritische Auseinandersetzung mit seinem Leben sei überfällig und werde auch im Ausland eingefordert.
Viele Teilnehmer der Kunstfahrt betrachteten auch noch die romantischen Italienbilder von Franz Ludwig CATEL oder die Meisterwerke der Hamburger Kunsthalle, stöberten im Museum-Shop oder stärkten sich im Museums Restaurant.
Natürlich lockte auch die Binnenalster bei herrlichem Sonnenschein zum Spaziergang und die Geschäfte zum Shoppen.