Freundeskreis 2010

Kunstfreunde bei Kirchner, Chagall und Glühwein in Hamburg

Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., des Freundeskreises KULTUR-HAUS MÜLLER e. V. und weitere Kunstinteressierte erlebten am vergangenen Sonnabend einen eindrucksvollen Tag in Hamburg.

Die knapp 30 Kunstfreunde wurden bei einer sehr engagierten Führung in der Hamburger Kunsthalle zum vergleichenden Sehen von Ernst Ludwig Kirchners Zeichnungen, grafischen Arbeiten und Gemälden angeleitet. Dabei wurde deutlich, dass er als einer der wichtigsten Vertreter der Klassischen Moderne und Gründungsmitglied der Künst-lervereinigung "Die Brücke" in Dresden, nicht, wie oft vermutet, wie im Rausch impulsiv arbeitete. Er gestaltete seine Zeichnungen als eigenständige Bildkompositionen und griff die Motive dann in verschiedenen grafischen Techniken und bei seinen Gemälden wieder auf. Besonders interessant ist, dass die Kunsthalle mehrere selten gezeigte Zeichnungen mit Vorder- und Rückseite präsentiert, auf denen seine Freundin Erna und deren Schwester Gerda Schilling in Aktdarstellungen zu sehen sind. Die Bedeutung Kirchners als expressionistischer Zeichner wird durch 14 ungewöhnlich großformatige Arbeiten dokumentiert.

Im Bucerius Kunstforum am Hamburger Rathausmarkt werden erstmals in Deutschland Werke von Marc Chagall aus dem Israel Museum in Jerusalem gezeigt. Durch weitere Leihgaben ergänzt, verdeutlicht die Ausstellung, wie Erlebnisse und Erfahrungen in sei-ner russischen Heimat und der Kontakt mit der künstlerischen Avantgarde in Paris, Chagalls Werk beeinflusst haben. Neben Bibelillustrationen, Selbstbildnissen und vielen Darstellungen seiner geliebten Frau und Muse Bella sind auch Szenen aus dem jüdischen Schtetl Witebsk und Chagalls künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust ausgestellt. Die Delmenhorster Gruppe konnte auch einen Kurzfilm über den Künstler sehen.

Zwischen und nach dem Kunstgenuss war noch Zeit, um einzukaufen und auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein zu trinken.

 

Kunstcafé im HAUS COBURG:

Die Weihnachtskarte ist immer noch aktuell

Weil erst am kommenden Freitag die nächsten Ausstellungen in der Städtischen Galerie HAUS COBURG eröffnet werden, konnte beim Kunstcafé des FREUNDESKREISES kein Gang durch das Haus stattfinden. Trotzdem kamen 15 Kunstinteressierte, um über die Bedeutung der Weihnachtskarte zu sprechen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Weihnachtskarten mitgebracht. Die Auswahl reichte von über 100 Jahre alten Karten, über Schreiben aus der ehemaligen DDR, in dem für das „Westpaket“ gedankt wurde, bis zu selbst gestalteten Karten oder Werbegrüßen mit sehr verschiedenen Motiven, die die Anwesenden an einer Leine befestigten und dann selbst vorstellten. Dabei waren auch Kunstpostkarten mit biblischen Darstellungen von Künstlern verschiedener Epochen und Stilrichtungen. In der Diskussion stellte sich heraus, dass alle Personen Weihnachtsgrüße mit der Hand schreiben und sich über solche freuen. Fazit: Die Weihnachtskarte hat nicht ausgedient.

Nach dem Kaffee oder Tee und selbstgebackenem Kuchen, zu dem der Freundeskreis einlud, falteten die Anwesenden unter Anleitung von Irmgard Koopmann zwei Sterne, die zu einem Stern zusammengesteckt wurden. Zum Abschluss las Ulla Lange zur allgemei-nen Erheiterung noch die gesellschafts- und konsumkritische Erzählung „Die Falle“ von Robert Gernhardt vor, in der ein pädagogisch ambitionierter Weihnachtsmann auftritt. Der Text ist im Diogenes-Verlag unter dem Titel „Früher war mehr Bescherung“ unter anderen hinterhältigen Weihnachtsgeschichten zu finden.

Besonderen Anklang fand der zuverlässige Einsatz von Luzie Fölkel.

 

Freundeskreis bei GAUGUIN-Ausstellung in London

Ziemlich früh mussten 21 Kunstfreundinnen und –freunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG, am vergangenen Dienstag aufstehen, weil sie sich schon um 6 Uhr am Flughafen in Bremen trafen, um nach London-Stansted zu fliegen. Dort angekommen, fuhren sie mit einem Bus durch den morgendlichen Berufsverkehr und erreichten nach gut 90 Minuten Fahrzeit die Liverpool Street.

Zuerst besuchten sie dann nach einem kurzen Fußweg den Leadenhall Market, einen Platz, an dem bereits im Mittelalter Markt abgehalten wurde. 1881 wurde das Areal mit einem spektakulären Glasdach versehen. Heute befinden sich dort Restaurants und Geschäfte für Lebensmittel, Souvenirs und Mode. Nach der Anreise wollten einige Teilnehmer eine Kleinigkeit essen und trinken und erlebten die erste Überraschung: Ihre auf dem Bremer Flughafen eingetauschten 20-£-Noten waren zwar noch gültig, aber nicht mehr im Umlauf. Keiner musste verhungern.

Mit einem für London so typischen roten Doppeldeckerbus überquerte die Gruppe auf der Southwark Bridge die Themse. Dann ging es vorbei an Shakespeares Globe Theater zur Tate Modern. In einem ehemaligen Kraftwerk zeigt das dynamische Haus eine der weltweit besten Sammlungen zeitgenössischer Kunst.

Hauptziel der Gruppe war die Gauguin-Ausstellung, die derzeit Werke aus allen bedeutenden Museen der Welt zeigt und so einen neuen Blick auf den Künstler ermöglicht, der als Maler, Grafiker, Bildhauer und Schriftsteller ein Wegbereiter der modernen Kunst war.

In 11 Abschnitten, angefangen von Selbstbildnissen des Malers, über Landschaften, Werken zu biblischen Themen und seinen Arbeiten aus dem Tropenatelier auf Tahiti, präsentiert die Schau seine berühmten Aktbildnisse, in denen Gauguin die natürliche Nacktheit der Insulanerinnen porträtierte. In zwei Räumen wird die Zeit, in der Gauguin lebte durch Dokumente verdeutlicht und es wird sichtbar, wie weit er seiner Zeit voraus war.

Der Blick in die Ausstellung moderner Kunst, die nicht wie üblich chronologisch geordnet, sondern vier Themenbereichen zugeordnet ist, überzeugte die Besucher. Neben August Sander, dessen Fotografien kürzlich in Delmenhorst ausgestellt waren und Giacometti, dessen Werke der Freundeskreis im Januar in Wolfsburg sehen wird, konnten sie sehen, welche Wirkung es hat, wenn ein Seerosenbild von Claude Monet Jackson Pollocks Malerei Sommerzeit gegenübergestellt wird.

 

Freundeskreis im Atelier von HansARTig in Harpstedt-Holzhausen
Es war eine kleinere Gruppe von Mitgliedern des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weiteren Kunstinteressierten, die sich in den Landkreis Oldenburg aufgemacht hatten, um dem Bildhauer und Maler Hans-Joachim Kampa in seinem Atelier einen Besuch abzustatten. Viel mehr Menschen hätte das sehr gut aufgeräumte Atelier auch nicht aufnehmen können, zumal der Künstler im Laufe des zweistündigen Besuches immer mehr Kunstwerke hervorholte und erläuterte.
Er stellte seinen Werdegang vor und erklärte seine Liebe zu antiken Hölzern, die für ihn eine Geschichte erzählen, die leben. Aus ihnen stellt er „Seelenhäuser“ her, indem er die vorgefundenen Balken, Pfosten oder Träger nur wenig verändert und Stein, meistens Marmor, hinzufügt. So werden unterschiedliche Materialien vereint und es entsteht etwas einzigartiges Neues. Er spricht dann davon, dass er zwischenmenschliche Beziehungen darstellt, die auch von Unterschiedlichkeit geprägt sind.Seine Bilder auf Papier oder Leinwand, teils großformatig und hergestellt in Mischtechnik mit Eitempera, weisen haptisch erfahrbare Untergründe auf, erinnern manchmal an Kinderzeichnungen und thematisieren Alltagserlebnisse, Erfahrungen, Nähe und Distanz zu den Mitmenschen. Er bearbeitet dabei auch die Ergebnisse von zufällig entstandenen Drucken, die dann eine erkennbare Gestalt annehmen, zu denen der Maler interessante Geschichten erzählen kann.
Die Besucher erlebten einen anregenden Nachmittag mit intensiven Gesprächen über spannende Werke und konnten Kaffee aus Gebrauchskeramik genießen, die HansARTig selbst hergestellt hatte.        

Max Pechstein in Kiel bei schönem Herbstwetter
Bei wunderbarem Sonnenschein fuhren Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte am vergangenen Sonnabend nach Kiel, um die Ausstellung „Max Pechstein. Ein Expressionist aus Leidenschaft. Retrospektive“ in der dortigen Kunsthalle zu sehen.
Die 15 Delmenhorster erfuhren bei einer sehr engagierten Führung, dass Pechsteins Bedeutung (1881-1955) weit über seine Zeit als Brücke-Maler hinausgeht. Viele seiner Bilder erinnerten die Betrachter an die Motiv- und Farbauswahl von Pechsteins Zeitgenossen, die seine Entwicklung stark beeinflussten. Es waren viele selten gezeigte Werke aus Privatbesitz zu sehen. Seine späten Arbeiten überraschten die Kunstfreunde und zeigten, dass Pechstein mit einem klaren Gestaltungswillen versuchte, sich selbst und seine Malweise weiter zu entwickeln. Sein Naturgefühl und seine Suche nach Ursprünglichkeit äußerte sich in seiner Südseereise und den Gemälden, die aufgrund dieser Erfahrungen entstanden. Er hielt sich gerne an und auf dem Meer auf. So entstanden viele „Seestücke“. Ein interessanter Videofilm ergänzte die Schau über die sechs Jahrzehnte währende leidenschaftliche Arbeit von Max Pechstein.
Nach dem Kunstgenuss war noch Gelegenheit, um bei wunderbarem Wetter an der Förde spazieren, einen Bummel durch die Innenstadt zu machen oder den Sonnenschein in einem Straßencafé zu genießen.

 

Kunstfreunde werfen einen „Blick auf Fränzi und Marcella“ im Sprengel Museum in Hannover
Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte besuchten am vergangenen Sonnabend die Ausstellung „Der Blick auf Fränzi und Marcella. Zwei Modelle der Brücke Künstler Heckel, Kirchner und Pechstein“ im Sprengel Museum in Hannover. 
Die 20 Kunstfreunde wurden bei einer sehr engagierten Führung über die neuesten Forschungsergebnisse über die beiden kindlichen Modelle der Brücke-Künstler Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner und Max Pechstein informiert. Viele Mythen und Legenden über diese beiden Mädchen haben lange Zeit den Blick auf den Einfluss, den ihre natürliche und unverkrampfte Art auf die Stilbildung und künstlerische Entwicklung der Maler hatte, verstellt. Die ausgestellten Gemälde, Zeichnungen und Skizzen aus nationalen und internationalen Museen und von privaten Leihgebern stammen den Jahren 1909 bis 1912.Sie zeigen die Mädchen im Atelier und an den Moritzburger Teichen. Die Aktstudien der drei Expressionisten waren nicht statisch, wie es damals üblich war, sondern bildeten die Bewegungen des Körpers ab. Die schmalen Glieder und kantigen Formen der Kinder-Modelle wirkten sich nachhaltig auf das Körperbild sowie auf die Malweise der Künstler aus. Die Ambivalenz von kindlicher Unschuld und beginnender Sexualität faszinierte nicht nur die Brücke-Maler. Zu diesem Thema ergab sich eine kontroverse, aber sachliche Diskussion zwischen den Kunstfreunden und dem Hannoveraner Kunsthistoriker.   
Nach dem Kunstgenuss war noch Zeit, um bei wunderbarem Wetter am Maschsee zu spazieren und den dort stattfindenden Schülertriathlon zu beobachten oder den Anfang des Schlager-Moves mitzuerleben. 

 

Kunstfreunde sehen „Antwerpener Barock“ in Hamburg

Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte besuchten am vergangenen Donnerstag die Ausstellung „Rubens, van Dyck, Jordaens. Barock aus Antwerpen“ im Bucerius Kunst Forum in Hamburg. Die Bilder stammen alle aus dem Bestand des Königlichen Museums für Schöne Künste in Antwerpen, das derzeit renoviert wird und erstmals seine zum Teil monumentalen wertvollen Bilder ausgeliehen hat.

Die 15 Kunstfreunde erfuhren bei einer Führung welche Impulse insbesondere von Peter Paul Rubens, der mit seinen ehemaligen Werkstattmitarbeitern Jacob Jordaens und Anthonius van Dyk die städtisch-bürgerliche „Antwerpener Schule“ begründete. Neben mythologischen Historienbildern, wie der „Frierenden Venus“, ausgewählt als Ausstellungsplakat, vor dem ein Teil der Gruppe postierte, besprach die Kunsthistorikerin Stefanie Gans, die, für den flämischen Barock so typischen, monumentalen figurenreichen und pathosgeladenen Kompositionen mit religiösem Inhalt. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf die repräsentierenden Portraits, die den Stolz und das Selbstbewusstsein der Bürger dokumentieren. Das ehemalige Welthandelszentrum Antwerpen hatte seine Wirtschaftskraft, auch als Folge des Krieges zwischen den von Spanien beherrschten katholischen südlichen und den protestantischen nördlichen Niederlanden, eingebüßt. Landschaftsbilder, Stillleben und Genreszenen belegen die Menschenfreundlichkeit und Weltoffenheit, die den flämischen Barock auszeichnen.

Mit besonderer Freude lernten die Besucher die Malerin Michaelina Wautier kennen, ist es doch eher selten, dass von Malerinnen dieser Zeit Werke erhalten sind und in Museen gezeigt werden. Ihr berühmtes „Porträt eines Mannes“ war nicht ausgestellt, dafür aber

„Zwei Mädchen als die Heiligen Agnes und Dorothea“.

Vor und nach dem Kunstgenuss war noch Zeit, um an der Alster zu spazieren, essen zu gehen oder einen Einkaufsbummel in der Innenstadt zu machen. Die Gruppe freut sich schon auf die nächste Ausstellung im Bucerius Kunst Forum Marc Chagall. Lebenslinien., die der Freundeskreis im Dezember besuchen wird.

 

Kunstcafé stellt ästhetische Globalisierungskritik in den Fokus

Beim Kunstcafé des Freundeskreises Haus Coburg e. V. drängelten sich fast 30 Kunstinteressierte vor den überwiegend großformatigen Fotografien von Peter Bialobrzeski, die aus vier verschiedenen Fotoserien stammen und derzeit in der Städtischen Galerie Haus Coburg ausgestellt sind.

Die Betonwüsten asiatischer Megastädte, industrielle Einöde oder Großbaustellen sind zu sehen. Auf den ersten Blick waren die Betrachter von der Schönheit der Werke, die überwiegend in der sogenannten „blauen Stunde“ in der Zeit des diffusen Lichts der Abenddämmerung entstanden sind, fasziniert. Erst auf den zweiten Blick erkannten sie, wie austauschbar und kontrastlos diese städtischen Moloche sind, in denen der Mensch – er kommt auf Bialobrzeskis Fotografien kaum vor – keine Freiräume mehr hat, unter der Ästhetik des internationalen Baubooms leidet. „Gehen er und die Natur in diesem Wandel der „Un-Orte“ unter?“, war eine der am meisten geäußerten Befürchtungen.

Die stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises Haus Coburg e. V., Ulla Lange, erinnerte in diesem Zusammenhang an die 1965 entstandene Schrift von Alexander Mitscherlich „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“. Bereits vor 45 Jahren diskutierte Mitscherlich die Folgen der Bausünden: Mangelnde Identifizierung der Menschen mit ihren Wohnorten führe zu Bindungslosigkeit, Vereinsamung und begünstige Orientierungslosigkeit und Vandalismus.

Nach der Kaffeepause referierte der in Delmenhorst geborene und in Hamburg lebende und arbeitende Fotograf Eike Hübner über die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. In einer Power-Point-Präsentation erläuterte er, wie Computerprogramme zur Bildbearbeitung eingesetzt werden und zu überzeugenden Ergebnissen führen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. August in der Städtischen Galerie Delmenhorst. Haus Coburg zu sehen.

 

Kunstfreunde sehen „Liebesgeschichten“ in Hannover

Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte besuchten am Sonnabend, dem 12. Juni 2010 die Ausstellung „Liebesgeschichten. Sehnsucht, Hingabe und Erfüllung in Werken von Munch und Nolde bis Picasso“ im Sprengel Museum in Hannover. Die Bilder stammen alle aus dem Bestand des Hauses.
Über 20 Kunstfreunde betrachteten die Werke auch auf dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen mit der Liebe. Sie erkannten Vieles von den Künstlern in ihren Werken Dargestelltes wieder: Ängste, Hoffnungen, Zweisamkeit, Ideale, Trennung, Schmerz, Eifersucht, Tagträume und Albträume, Erotik und Sinnlichkeit. Eine sehr engagierte Führung durch die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Isabelle Schwarz, vertiefte diese Einsichten und zeigte, wie bei Edvard Munch und Emil Nolde, den Brücke-Künstlern um Ernst Ludwig Kirchner, bei Max Beckmann im Amsterdamer Exil, bei Picasso, Paul Klee und Joan Miró´ das Thema Liebe aufgegriffen wurde. Im Werk Marc Chagalls schließlich, beeindruckte die lebensbejahende Darstellung, in deren Zentrum seine Muse und geliebte Frau Bella steht.  Die Kunstfreunde waren beeindruckt von der Vielfalt der Künstlerpositionen, der zwischen 1900 und 1950 entstandenen Werke und überrascht vom Reichtum der Sammlung des Sprengel Museums.
Nach dem Kunstgenuss war noch Zeit, um am Maschsee zu spazieren oder einen Einkaufsbummel in der Innenstadt zu machen. Die Gruppe wäre gerne noch länger in Hannover geblieben, begann doch am Abend in Hannover „Die Nacht der Museen“ mit einem attraktiven Programm.

 

Ruhr.2010, Kohle und Kunst

Einen Einblick in die Möglichkeiten, die die Kulturhaupstadt Essen in diesem Jahr bietet, bekamen 32 Teilnehmer der Freundeskreise "KulturHaus Müller/Ganderkesee" und "Haus Coburg /Delmenhorst" mit dem Besuch des neuen Ruhrmuseums auf der Zeche Zollverein und dem Neubau des Folkwang Museums mit den Anfang des 20. Jahrhunderts von K. E. Osthaus gesammelten Kunstwerken.

 

Leider konnten nicht alle Sehenswürdigkeiten auf dem Weltkulturerbe Zollverein besichtigt werden, aber man konnte zur Entspannung vom Biergarten aus auch die vielen auswärtigen Besucher studieren und unterwegs die gelben Ballone zählen, von denen über 300 auf die alten Schachtanlagen hinweisen. So blieb auf der Rückfahrt der Wunsch, mehr von den Angeboten auf einer Route durch das Ruhrgebiet zu erleben.

Fotografien als Dokumente des eigenen Lebens

Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte zu einem Kunstcafe eingeladen. 20 Kunstinteressierte kamen in die Galerie, die Resonanz war sehr erfreulich. Mit großem Interesse drängelten sich die Besucher, um die 100 Fotografien der Ausstellung „August Sander – Menschen des 20. Jahrhunderts“ anzusehen. Sie sahen einen repräsentativen Ausschnitt aus dem einzigartigen monumentalen Werk des Fotografen, der die Idee verfolgte, mit seinen Fotografien ein typologisches Gesamtbild der Gesellschaft zu erstellen. Dieses unvergleichliche Projekt setzt bis heute ästhetische und konzeptionelle Maßstäbe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren von den von originalen Negativglasplatten abgezogenen Fotos begeistert und glaubten, in den Fotoalben ihrer Eltern und Großeltern zu blättern, aus denen sie ähnliche Fotos kannten, wenn auch nicht in dieser perfekten technischen und künstlerischen Qualität. 

So lag es nahe, nach Kaffee oder Tee und Kuchen die eigenen Fotos herumzuzeigen und über den Anlass der Fotografie zu sprechen. Viele Anwesende erläuterten, warum sie gerade diese spezielle, meist typische, Aufnahme mitgebracht hatten und berichteten über Umstände ihrer Kindheit und/oder Jugend.

Der in die Ausstellung integrierte Film ermöglichte dann noch einigen Besuchern eine vertiefenden Auseinandersetzung mit August Sander.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Mai in der Städtischen Galerie Delmenhorst Haus Coburg zu sehen.

 

Kunstfreunde besuchen Realismus-Ausstellung in Emden 

Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG und HAUS MÜLLER und weitere Kunstinteressierte besuchten am vergangenen Sonnabend die Ausstellung „Realismus – Das Abenteuer der Wirklichkeit. Courbet – Hopper – Gursky“ in der Emder Kunsthalle.

Fast 50 Kunstfreunde beteiligten sich an dem Ausflug. Viele der Teilnehmer hatten 2001 die Ausstellung "Wirklichkeit in der zeitgenössischen Malerei" in der Städtischen Galerie HAUS COBURG in Delmenhorst gesehen und waren gespannt auf die Auswahl der Werke in Emden.

So waren sie jetzt bei einer Führung immer wieder verblüfft, wie wirklichkeitsgetreu die 180 ausgestellten Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Skulptur, Videokunst und Grafik den 100 internationalen Künstlern aus der Zeit der letzten 125 Jahre gelungen waren. Auf den ersten Blick sind die Exponate verständlich und vertraut, alles sieht so echt aus, vieles ist fast unerträglich schön. Erst beim genauen Hinsehen, zeigt sich Widersprüchliches, Irritierendes, Spannungen werden sichtbar. Wesentliche Phänomene unserer Wirklichkeit werden ohne Idealisierung. religiöse Überhöhung oder Romantisierung dargestellt. Den meisten Künstlern gelingt es, die moderne Welt realistisch darzustellen und trotzdem zu hinterfragen.

Das große Interesse an dieser Ausstellung ist gerechtfertigt und einige Teilnehmer äußerten die Absicht, noch einen zweiten individuellen Besuch anzuschließen (was bis zum 24. Mai möglich ist), um ihre Erkenntnisse zu vertiefen.

 

Freundeskreis besucht Ausstellung „Manieren“ im Bremer Focke-Museum

Der Freundeskreis HAUS COBURG besuchte mit 17 Kunstinteressierten die Ausstellung „Manieren. Geschichten von Anstand und Sitte aus sieben Jahrhunderten“  im Bremer Focke Museum.

Die Kunstfreunde erfuhren bei einer Führung, dass gute Umgangsformen auch heute noch gefragt sind und keineswegs altmodische Relikte aus einer vergangenen Zeit, selbst wenn man manchmal den Eindruck gewinnt, derzeit gingen sie verloren. Allerdings gibt es keine starren Regeln, Manieren waren immer einem steten Wandel unterworfen, sie sind Konventionen auf Zeit und dienten der Abgrenzung und der Demonstration gegenüber dem Anderen, der vermeintlich nicht so vornehm war, wie man selbst. Dabei wollte Knigge, der mit der Französischen Revolution sympathisierte, vor allem für Respekt und Menschenwürde sensibilisieren, Haltung, Herzlichkeit und Spontaneität sind wichtiger als starre Regeln.  

Im Anschluss an die, mit Beifall belohnten, Ausführungen der Kunsthistorikerin, die sich viel Zeit für die Gruppe genommen hatte, war noch Gelegenheit, die Ausstellung vertiefend zu erkunden oder mit Annette Bruns, die die Kunstfahrt bestens organisiert hatte, das Café auf dem Gelände des Focke-Museums zu besuchen. 


Kunst und Krimis im Kunstcafe
Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte zu einem Kunstcafe am Sonntagnachmittag eingeladen. 45 Kunstinteressierte kamen in die Galerie, die Resonanz war überwältigend. Mit großem Interesse drängelten sich die Besucher, um die 35 Gemälde der Ausstellung „DIE NACHT“ anzusehen. Sie sahen die Werke von zehn zeitgenössischen Malerinnen und Malern, die Geheimnisvolles, Unheimliches und Heimliches, Imaginäres und real Existierendes zum Thema haben. Leider war durch die Anzahl der Teilnehmer nur ein begrenzter Austausch über die Bilder möglich.
Nach einer Pause bei Kaffee oder Tee und Kuchen im Fitger-Zimmer, stellte die Delmenhorster Buchhändlerin Sabine Jünemann fünf neue Kriminalromane zum Thema Nacht vor. Allein die Titel „Blutrote Nacht“ (Jarad Henry), „Schlaf ein, mein Kind“ (Andrew Brown), „Schöne der Nacht“ (Dominique Sylvain), „In weißer Stille“ (Inge Löhning) und „Moornächte“ (Helga Beyersdörfer) knüpften an das Ausstellungsthema an. Die Textstücke, die Sabine Jünemann aus den Romanen ausgewählt hatte, erzeugten nicht nur Gänsehaut sondern auch viel Spannung und Lust auf die Lektüre, denn die Pointe verschwieg die Buchhändlerin. Abschließend las sie aus der Sammlung von Kriminalgeschichten „Kalter Winte“. Insgesamt verstärkte die Lesung den Eindruck der Ausstellung, dass die Nacht keinen Schutz bietet, sondern sich mit dem Bösen verbündet hat. Wehe, wenn die Lichter ausgehen! 

 

Kunst und Fisch am Aschermittwoch – Freundeskreis gesellig 

Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte traditionell zum Aschermittwochstreff in den Hof Hoyerswege eingeladen. Fast 40 Kunstinteressierte, nicht nur aus dem Freundeskreis, trafen sich, um fernab politischer oder karnevalistischer Reden einen Vortrag über die Geschichte der Maske zu hören. 

Unterstützt durch übergroße Abbildungen, präsentiert per PowerPoint, führte die Kunsthistorikerin Dr. Wiebke Steinmetz die sehr aufmerksamen Anwesenden zu den Harlekins, Pierrots, Gauklern, Narren, Clowns und Pulcinella-Figuren in der Kunst. Sie zeigte Werke u. a. von Daumier und Ensor sowie von Picasso, Beckmann, Nolde, Campendonk und Hopper. Viele Beispiele waren für ihre Zuhörer neu, manche passten gar nicht zum bisherigen Bild, das man sich von dem Maler gemacht hatte. Sie stellte die Identifizierung der Künstler mit den gesellschaftlich oft verachteten randständigen Figuren ihrer Bilder heraus und wies nach, dass nur wenige Werke lustig und heiter sind. Meist überwiegen Gefühle der Schwermut, Verzweiflung und Melancholie, Empfindungen, die wir im Zusammenhang mit Fasching oder Karneval nicht vorrangig vermuten. 

Im Anschluss an die mit großem Beifall belohnten Ausführungen von Steinmetz konnten sich die Kunstfreunde einem exzellenten Fischteller zuwenden und den Abend bei anregenden Gesprächen beenden.

 

Freundeskreis besucht „Farbwelten" in der Bremer Böttcherstraße

Für 23 Delmenhorster Kunstfreundinnen und -freunde, überwiegend Mitglieder des Freundeskreises Haus Coburg, ist es ein Glück, dass das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum saniert wird. So konnten sie, angeleitet von Frau Regina Gramse, 55 Gemälde und Skulpturen betrachten, die derzeit unter dem Titel „Farbwelten. Von Monet bis Yves Klein", aus Krefeld ausgeliehen, im Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße ausgestellt werden.

Die ausgewählten Spitzenwerke der Moderne ermöglichten einen Spaziergang durch Licht und Formensprache vom Impressionismus, repräsentiert von Claude Monets „Das Parlament. Sonnenuntergang" von 1904, bis zu Yves Kleins „Monochrome blau" von 1957 und endet mit Beispielen Abstrakter Kunst in weißer Farbe. Der vergnügliche Spaziergang durch acht Jahrzehnte moderner Kunstgeschichte zeigte, wie sich die Farbe emanzipierte, Künstler radikal mit ihr umgingen und sie unabhängig vom Gegenstand verwendeten..
Es gelang Regina Gramse, die Delmenhorster Kunstfreundinnen und -freunde zu fesseln, zum Vergleich und zu genauem Sehen anzuleiten.

 

Atelierbesuch bei Kürgen Knapp auf der Nordwolle
Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte zu einem Besuch bei Jürgen Knapp eingeladen, der auf dem Gelände der ehemaligen Nordwolle zwischen Pförtnerhaus und Transformationsgebäude direkt an der Delme sein Atelier betreibt. Dazu waren neben Mitgliedern des Freundeskreises auch Bürgerinnen und Bürger gekommen, die sich für die Arbeit des Bildhauers interessierten.
Die Kunstfreunde erfuhren, dass Knapp, der überwiegend figürlich arbeitet, viele Werke für private Auftraggeber herstellt. Er bevorzugt es, gestische Momente aufzugreifen, sich an diesen gedanklich und konkret abzuarbeiten, um dann seine Skulpturen herzustellen. Er arbeitet viel mit Gips und Ton, immer in Aufbautechnik, nie auf der Töpferscheibe, brennt im eigenen Ofen, aber auch in Ringöfen großer Brennereien.
Für die Teilnehmer war es spannend, über seinen Vorentwurf zu einem „Pferdekuss“ zu diskutieren. Knapp arbeitet planvoll, Zufallsergebnisse sind selten, viele Skulpturen fertigt er in Serie, die sich dann durch die Größe und/oder Glasur unterscheiden.
Außerdem arbeitet Knapp viel mit Schülern und Jugendlichen, vorwiegend im Rahmen von Qualifizierungsprogrammen. Hierbei geht es ihm um so genannte Sekundärtugenden, die die jungen Kursteilnehmer bei der Auseinandersetzung mit dem Material erwerben sollen.
Im Frühjahr ist ein Schweißkurs geplant, bei dem Altmetall aus dem Abfall verwendet werden soll.
Im Herbst, wenn das Museum für IndusrieKultur 125 + 1 Jahr Nordwolle feiert, wird sich auch Knapp beteiligen, der seit 26 Jahren dort arbeitet und sein Atelier betreibt.

 

Grillen, Glühwein und Geselligkeit bei Mondschein

Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte in den Hof der Städtischen Galerie in Delmenhorst eingeladen, um anlässlich der derzeit gezeigten Ausstellung „DIE NACHT“, ein MONDSCHEINFEST zu feiern.

Die ca. 70 Anwesenden erlebten einen Abend mit realen Bildern, wie von Karin Kneffel gemalt: Vollmond, Fackeln, Windlichter, Feuerkörbe und Gartenlaternen beleuchteten die Nacht und warfen gespenstische Schatten. Die kahlen Bäume wirkten wie Schemen am Himmel, das Licht des Feuers erhellte eine Szene, die vom Rauch überwabert wurde. So konnten die Mitglieder des Freundeskreises und weitere Interessierte im Schein des Vollmondes den Mythos der Nacht erleben. Es war zwar kalt, aber klar und trocken und damit waren ideale Witterungsbedingungen für eine Veranstaltung gegeben, von der man im Vorfeld nicht wusste, wie die Resonanz sein würde.

An den Stehtischen unterhielten sich dick eingepackte Menschen und begleiteten die Oldenburger Sängerin Ina Wanders, die Nachtlieder vortrug, mit Wunderkerzen, manchmal sangen sie sogar mit, wie bei dem Lied „Nacht voller Schatten“.

Als dann noch eine „Hexe“ durch die Menge schlich und ihre „Beschwörungen“ in Form eines Hexengedichtes aufsagte, waren alle Anwesenden einig, dies waren wunderbare Nachtstunden.

Zur Zufriedenheit trugen der schnell ausverkaufte Glühwein und alkoholfreier Holundersaft, die gegrillten Bratwürste und leckere Schmalzbrote bei.

Viele Teilnehmer wünschen sich eine Wiederholung des Mondscheinfestes im nächsten Jahr.